Bis zum heutigen Tage konnten die SoesterInnen Vorschläge zur Neugestaltung des Marktplatzes einreichen.

Der Kreis Engagierter Bürger (KEB) wendet sich nun mit eigenen Vorschlägen direkt an die Stadtverwaltung:

Laut dem KEB sollte die Umgestaltung unter folgenden Aspekten gesehen, geplant und ausgeführt werden:

  1. Anpassung an den Klimawandel
  1. Neubelebung der Innenstadt, Gastronomie und Einzelhandel
  1. Eine Gesamt-Ästhetik, die Historie und Gegenwart gleichermaßen gestalterisch/künstlerisch hochwertig abbildet
  1. Begegnungs- und Kontaktmöglichkeit für behinderte und nichtbehinderte Menschen jeden Alters
  1. Ort für Kulturveranstaltungen, Kunst und Kreativität, selbstbestimmte und offene Freizeitgestaltung (open space)

In der Pressemitteilung erläutert der KEB seine Vorschläge wie folgt:

Der Soester Marktplatz ist z.Zt. eine strukturlose Steinwüste, die sich in Zeitendes Klimawandels in den Sommermonaten immer mehr aufheizt, so dass in Hitzeperioden ein angenehmer Aufenthalt schon heute kaum mehr möglich ist.

Deshalb ist eine Neugestaltung des Marktplatzes mit Wasseranlagen und mehr Grün, vor allem in Form von klimaangepassten, schattenspendenden Bäumen unabdingbar – auch um die dort vorhandene Außengastronomie am Leben zu halten.

Der KEB schlägt vor, zur Kühlung und Gestaltungsverbesserung rings um den Marktplatz Bäume zu pflanzen. Die jetzige Reihe von sechs Bäumen im Bereich von Café Fromme bis Brasserie Lamäng soll durch drei Bäume vor dem Lamäng erweitert werden.

Von Eiscafé Venezia bis Bäckerei Sommer soll im etwa gleichen Abstand zu den Häusern wie bei der Baumreihe an der Südseite des Platzes eine zweite Baumreihe gepflanzt werden, außerdem ein Einzelbaum an der Ecke vor der Engel-Apotheke, wo auch schon früher ein Baum stand.

An der Ostseite des Platzes (Rathausstraße – Brüderstraße) sind ebenfalls Bäume zu pflanzen, um den historischen Charakter – früher: „Müller unter den Bäumen“ – wiederherzustellen. Diese Bäume könnten der Anfang einer Baumreihe sein, die sich durch die ganze Brüderstraße bis zum Bahnhof zieht.

Der Marktplatz ist nicht eben, sondern hat ein Gefälle nach Nordosten mit dem tiefsten Punkt an der Ecke Brüderstraße/Café Sommer. Die Baumreihe von Café Fromme bis Brasserie Lamäng liegt dabei oben und hat Probleme mit Trockenheit, zu kleinen Baumscheiben, verdichteter, wasserundurchlässiger Bodenbeschaffenheit usw..

Wir schlagen deshalb vor, in einer Breite von ca. 1.50 m, die gesamte Baumreihe zu entsiegeln und zwar entlang des historischen Pflasterstreifens, der den mittelalterlichen Bau des „Stalgadums“, ein ehemaliges Zunfthaus, markiert. Diese entsiegelte Reihe von neun Bäumen sollte mit wasserdurchlässigem Kies versehen werden.

In dem Streifen entlang der Markierung des Stalgadums sollte eine Wasserleitung verlegt werden, die einerseits die Bäume bewässern kann, andererseits die Möglichkeit eröffnet, im Sommer zur Kühlung Wasser über den gepflasterten Platz laufen zu lassen, das in der Rinne im Bereich Gasthof Wilder Mann/Bäckerei Sommer wieder aufgefangen wird.

Die Neupflasterung des Marktplatzes muss auch den Bedürfnissen behinderter Mitbürger:innen gerecht werden. Dabei sollte überlegt werden, ob neben Natursteinpflaster ein an die Altstadt angepasstes Betonpflaster verlegt werden kann.

Um den Freiligrathbrunnen ist kreisförmig bis zum dort vorhandenen Bordstein eine weitere Fläche zu entsiegeln und als Grünfläche anzulegen, die mit einem gußeisernen, niedrigen Zaun geschützt werden kann. Die Baumscheiben der dort stehenden Bäume sind zu vergrößern und der an der Seite der Brasserie Lamäng beseitigte Baum wieder neu zu pflanzen.

Die Soester Allerheiligenkirmes hat sich dem neugestalteten Marktplatz anzupassen. Das gilt auch für alle anderen Bereiche in der Altstadt, die ganzjährig klimagerecht und zum Wohl aller Bürger:innen umgestaltet werden müssen.


Susanne Lüftner-Haude & Horst Braukman für den KEB

Foto (C) so-lebenswert, es zeigt den Marktplatz mit dem “Grünen Zimmer”